Klimaschutzmaßnahmen auf der Deponie Viersen I

Luftbild Deponie Viersen 1

Die Deponie Viersen I verfügte ursprünglich über ein Deponiegassystem, das auf sehr hohe Deponiegasmengen ausgerichtet war. Mit abnehmenden Deponiegasmengen ergab sich Optimierungsbedarf, um unerwünschte Methanemissionen aus dem Deponiekörper sicher vermeiden zu können. Methan als Hauptbestandteil des Deponiegases hat eine 28-mal klimaschädlichere Wirkung im Vergleich zu Kohlendioxid.

Eine im Jahr 2017 erarbeitete Potenzialanalyse (NKI Förderprojekt 03K04255) für die Deponie Viersen I zeigt, dass sich mit Hilfe einer aeroben In-situ-Stabilisierung mittels Saugbelüftung, der Gaserfassungsgrad und die Emissionssituation bezüglich klimaschädlicher Gase wesentlich verbessern lässt.

Der Studie folgte eine konkrete Umsetzung der aeroben In-situ-Stabilisierung mittels Saugbelüftung und Schwachgasbehandlungsanlage. Im Februar 2021 ging das neu installierte System in den Probebetrieb, im Juni 2021 wurde es in den Regelbetrieb übernommen.

Die Maßnahme wurde im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ im Förderbereich „Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. (NKI Förderprojekt FKZ 03K09714)

Ziele und Maßnahmen

  • Klimaschutz: Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mehr als 50 % im Vergleich zum Ist-Zustand
  • Reduzierung des Reaktionspotenzials im Deponiekörper
  • Minimierung diffuser Methanemissionen und der Gasmigrationen
  • Steigerung des Gaserfassungsgrades
  • Aerobisierung und Stabilisierung des Deponiekörpers
  • Minimierung der Explosionsgefahren
  • Minimierung des Gefährdungspotenzials durch Schwefelwasserstoffbildung
  • Beschleunigung der Abbauprozesse im Deponiekörper über den Gaspfad
  • Verkürzung des Nachsorgezeitraums

Eine Bilanzierung der 2021 erfassten Gasmengen zeigt, dass rd. 350.000 m³ durch das System erfasst wurden. Gemäß Potenzialstudie wurde für 2021 eine erfassbare Gasmenge von rd. 280.000 m³ prognostiziert. Das selbst gesteckte Jahresziel zur Emissionsminderung von 3.446 t CO2 eq für 2021 wurde deutlich übertroffen.

Der ABV wird über die weiteren Ergebnisse berichten.

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